Die Herausforderung
Machen wir uns nix vor: Das mediale Grundrauschen wird immer extremer. Nicht zuletzt durch KI werden wir geradezu ertränkt im Content. SEO-Texte, Blogbeiträge, Social Media: Alles nur noch einen Prompt entfernt. Ob das geil is oder nicht, bleibt mal dahingestellt und darf jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, wir können uns auf’n Kopf stellen und mitm Arsch Fliegen fangen. Es ändert nix an dem wie es is.
Also wie schafft man es trotzdem eine erfolgreiche Marke zu bilden?
Vor allem durch Differenzierung: Nicht „die Anderen“ anschauen und überlegen wie man auch so sein kann. Ich weiß, als Unternehmer hat man ein gewisses Schutzbedürfnis. Auffallen heißt gleichzeitig „angreifbar“ sein. Es könnte ja „was passieren“. Und deshalb stellt man „professionelles Auftreten“ über alles (wenn überhaupt) und versucht sich seiner Branche anzupassen. Es sollen ja schließlich alle sofort und klar erkennen, dass man dieser angehört. Man ist ein Zebra in der Herde. Zwar ist man „getarnt“ unter Seinesgleichen und wähnt sich in Sicherheit, dass einem so nichts passieren kann, aber gleichzeitig geht man auch hoffnungslos in der Masse aus Beliebigkeit und Konformität unter. Aber wie schon Dori in Ihrer unendlichen Weisheit gesagt hat:
„Wenn einem nix passiert, dann passiert einem ja auch nix.“
In diesem Ozean aus Medien- und Informationen bleibt also nur eins wirklich im Gedächtnis: was uns emotional anspricht und uns eine Chance gibt auf menschlicher Ebene zu connecten. Wir geben ja schließlich auch ungern Geld aus für Dinge, die bei uns nicht ein Kribbeln auslösen. Das neue iPhone, das endlich den alten Knochen ablöst, die todschicken Schuhe die perfekt zum neuen Kleid passen würden oder der M3 Competition Touring, der mit seinen schlanken 530PS das Kribbeln quasi auf „Knopfdruck“ produzieren kann.
Bühne frei für die Markenpersönlichkeit!
Vergiss mal als fancy „Entrepreneur“ für ne Sekunde das Ego und den ganzen „Ich bin voll professionell“-Quatsch und schau was von dir und deiner Persönlichkeit übrig bleibt. Dann stellst du entweder fest, dass der Termin beim Therapeuten überfällig ist oder woraus deine Identität abseits vom Business besteht. Mit anderen Worten: Was berührt dich abgesehen vom Kohle scheffeln? Werte die dir wichtig sind oder auch Hobbies und Interessen die du hast. Stell dir bei der Gelegenheit vielleicht auch selbst mal die Frage, wann in deinem Leben du die größten Erfolgserlebnisse gehabt hast, dich am Besten gefühlt hast, am Wertvollsten, am Erfülltesten. Und selbst, wenn es sich hierbei um dein Business handelt, frage dich, was der tiefere Sinn dahinter war. Hast du dabei zb. Menschen geholfen? Hast du einen Auftrag abgewickelt für ein Non-Profit, was dir ein gutes Gefühl gegeben hat? Erforsche deine Gefühle junger Padawan.
Wenn du natürlich die Option hast, kannst du auch „Schatzi-Bärchen“ oder die lieben Freunde fragen, was sie eigentlich in dir sehen. Das gibt dann entweder nen roughen Reality-Check oder ein gutes Fundament für deine Markenpersönlichkeit. Mit deiner neu entdeckten Selbstreflektion schaust du dann was davon für dich interessant und sinnvoll klingt in dein Unternehmen einzubringen. Wo und wie kannst du in der Kommunikation deines Unternehmens diese Persönlichkeits-Aspekte widerspiegeln? Im visuellen Erscheinungsbild? In der Art wie du Interessenten ansprichst? Wie du Kunden und Mitarbeiter onboardest? Oder sogar die Idee dich auf eine gewisse Nische oder Zielgruppe zu konzentrieren, die dir liegt? Der Anwalt für Harley Fahrer? Der Steuerberater für alleinerziehende Väter? Die Kosmetikerin für selbstbestimmte Frauen ab 50? Alles geht nix muss.
In jedem Fall solltest du bei dem Gedanken daran unweigerlich auch ein gewisses Kribbeln merken. Die Vorstellung dein Unternehmen aktiv zu gestalten nach Dingen, die erstmal nur mit emotionalen Dingen und nicht Umsatz zu tun haben. Das mentale Bild vor Augen, wie es aussehen würde, wenn dein Business sich so umorientieren würde und du plötzlich nicht nur mehr du selbst sein darfst, weil dein Business dies auch widerspiegelt, sondern du ggf. sogar viel mehr mit Gleichgesinnten Kunden und Mitarbeitern zu tun hast. Schließ die Augen, lehn dich zurück und lass das mal für ne Weile auf dich wirken. Ich warte…
Ok, wieder zurück? Seh ich da ein leichtes Lächeln auf deinen Lippen? Fühlt sich gut an, mal über was anderes als nur Geld und den Daily Business Bullshit nachzudenken, wa? Behalte dieses Gefühl in Erinnerung und geh los und finde jemanden der das mit dir umsetzt. Typischerweise sind das Werbeagenturen, die Markenstrategie anbieten. In diesem Zuge sollte es um Dinge gehen wie Mission, Vision, Purpose, Unternehmensziele, Zielgruppendefinition, Positionierung und dergleichen. Also die Frage nach „Wofür existiert das Unternehmen abgesehen vom Geld verdienen?“. Nicht nur erklären was ihr macht oder wie ihr es macht, sondern vor allem WARUM ihr es macht. Und im Nächsten Step dann Gedanken machen für WEN ihr das machen wollt, bzw. auf wen ihr als Optimalkunden überhaupt Bock habt. Ich weiß klingt verrückt, aber warum nicht, solltest du dir das aussuchen dürfen?
Ok genug gequasselt. Da finde ich fast kein Ende. Lass mich dir noch eine Frage stellen: Was war das Wertvollste an diesem Beitrag für dich? Wenn du mindestens eine Sache findest, würde ich mich freuen, wenn du auf meine Socials gehst und mir folgst. Ansonsten kann ich dir noch unser kostenloses Markenaudit an die Hand geben. Dort kann man in kürzester Zeit ein wenig sehen, wo man mit seiner Markenbildung steht und welche Schritte ggf. hilfreich sein könnten.
Viel Erfolg beim Finden deiner Markenpersönlichkeit.
Fazit / TLDR;
In einer Zeit, in der das mediale Grundrauschen durch massenhaften Content und KI-Generierung immer extremer wird, ist Differenzierung der Schlüssel zur erfolgreichen Markenbildung. Es reicht nicht aus, sich an die Branche anzupassen und sich in der Masse der Konformität zu verstecken. Stattdessen sollte man den Mut haben, durch eine starke und authentische Markenpersönlichkeit hervorzustechen. Dies bedeutet, tief in sich selbst zu schauen und die eigenen Werte, Interessen und emotionalen Verbindungen zu entdecken, die jenseits des reinen Geldverdienens liegen. Indem man diese Aspekte in die Markenkommunikation integriert, schafft man eine emotionale Bindung zu Kunden und hebt sich von der Konkurrenz ab. Das Ziel ist es, eine Marke zu kreieren, die nicht nur funktional, sondern auch emotional anspricht und somit im Gedächtnis bleibt.
Tim Westerhausen
Rebellischer Empath, der einen Widerstand gegen Konformität und Einheitsbrei führt. Berater für Markenstrategie und Branding, Podcaster, Tagträumer.
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